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(Bericht von der Jahresmitgliederversammlung 3/98)
 
 

Die Idee, einen Verein zum Erhalt alter Baaremer Bauten zu gründen, wurde 1991 von Antonia Reichmann und Hermann Sumser geboren. Nach langwierigen Gesprächen über Zielsetzungen, Vorgehensweisen usw. ist dann ein harter Kern von 7 Personen übriggeblieben, der seit 1992 aktiv ist. Das sind Antonia Reichmann, Apothekerin und Kunsthistorikerin aus Donaueschingen; Hermann Sumser, Architekt aus Hausen vor Wald; Eberhard Kern, Lehrer aus Donaueschingen; Holger Schmitt, Lehrer aus Bräunlingen; Markus Uhrig, Architekt pendelnd zwischen Geisingen und München; Horst Schmeer, Innenarchitekt aus Geisingen; Sabine Uhrig, Hausfrau aus Geisingen. 
Was uns zusammengeführt hat, ist das Interesse und die Liebe zu alten Bauwerken und die in unseren Augen dringend notwendige Aufgabe, etwas für deren Erhalt zu tun. Neben einer Artikelserie mit dem Titel Ansicht ohne Aussicht im Südkurier, organisierten wir Fotoausstellungen in Sumpfohren und Riedöschingen, mit dem Ziel die Bevölkerung auf den Verlust von immer mehr historischer und traditioneller Bausubstanz auf der Baar aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren. Da der Abriß alter Gebäude jedoch leider oftmals nicht zu verhindern ist, sieht man den Einen oder Anderen von uns schon auch mal in für den Abriß vorgesehenen Objekten, auf der Suche nach abbaubaren und später wiederverwendbaren Materialen. So ist uns zum Beispiel ein schöner Stubentäfer in Pfohren in die Hände gefallen, der seitdem schon manchen unser Ausstellungsräume zieren durfte. 
Wir haben aber auch schon selber Hand angelegt, zum Beispiel im Dezember 1992 in Geisingen, als wir ein Stück alter Stadtmauer, in Zusammenarbeit mit den Besitzern sanierten. Nachdem wir nun schon viele Jahre als lockere Gemeinschaft zusammengearbeitet hatten, und uns eigentlich immer ein wenig um eine Vereinsgründung gedrückt hatten, kam diese dann doch im März 1997. Und dafür gab es Gründe: Schon lange lag uns ein in Hondingen vom Abriß bedrohtes Tagelöhnerhäuschen am Herzen. Nachdem trotz langer Bemühungen kein Interessent gefunden werden konnte und die Gemeinde diesen sogenannten Schandfleck im ansonsten so gepflegten Hondinger 'Baumarktambiente' endgültig entfernen wollte, war uns klar, wir müssen etwas tun. Da der Kaufpreis erschwinglich schien, griffen wir zu und um den Hauskauf überhaupt möglich zu machen wurden wir ein eingetragener, gemeinnütziger Verein, der laut Stand vom März 1998 15 Mitglieder hat.
Nun eine Rückschau auf das vergangene erste Vereinsjahr
Unser erstes großes Projekt als Verein, das uns richtig viel Arbeit, Energie und aber auch finanziellen Einsatz gekostet hat, war unsere Fotoausstellung im Juli 1997 in der alten Zehntscheune in Geisingen, die gekoppelt war mit unseren Aktionen an der Geisinger Stadtmauer. Die Räumlichkeiten wurden uns von der Besitzerin umsonst zur Verfügung gestellt, im Gegenzug dafür, haben wir die gesamte Scheune ausgeräumt, entrümpelt, gereinigt und als Ausstellungsraum vorbereitet. 
Wir zeigten Reproduktionen alter Geisinger Stadtansichten und einzelner Gebäude, die wir dann aktuellen Aufnahmen gegenüberstellten. So entstand eine spannungsreiche Darstellung, die sehr deutlich und manchmal in geradezu erschreckender Weise die Veränderung einzelner Gebäude, die entweder ganz verschwunden oder bis zur Unkenntlichkeit modernisiert wurden aber auch die Veränderung ganzer Straßenzüge zeigte. Zudem stellten wir auch alte Geisinger Dokumente aus, die lange Zeit verschwunden und dann dank unserer Initiative doch wieder aufgefunden wurden, wie zum Beispiel, die Geisinger Urbarialkarte und die dazugehörigen Urbarien aus dem Jahre 1726. Für unsere Fotoausstellung konnten wir auch zwei Geisinger Lehrer gewinnen, die mit ihren Schülern Fahnen mit dem Geisinger Stadtwappen anfertigten und auch selber mit dem Fotoapparat unterwegs waren und alte Ansichten neu photographierten. Ein Aspekt, der uns sehr wichtig war und noch ist, auch junge Leute zur Mitarbeit zu bewegen und für unser Anliegen zu sensiblisieren. Der Eintritt war wie immer bei unseren Aktionen frei. Unsere Fotoausstellung war dann über 2 Wochenenden während des Geisinger Stadtfestes geöffnet und zog schätzungsweise 800-900 Besucher an. Ein wie wir denken Riesenerfolg mit durchweg positiver Resonanz. Immerhin hat unsere Ausstellung auch eine ziemlich heftig wogende Diskussion um den Erhalt der sich im Privatbesitz befindenden, baulich bedrohten Zehntscheune entfacht. Als Dankeschön erhielten wir von der Stadt einen Scheck über 1000.- DM, über den wir uns natürlich sehr gefreut haben , wenn dadurch die von uns privat, aus eigenen Mitteln zur Verfügung gestellte Finanzierung natürlich keineswegs abgedeckt wurde.
Mittlerweile wurde uns jedoch auch ein eventueller Ankauf der Ausstellung von Seiten der Stadt in Aussicht gestellt, wodurch wenigstens unsere Kosten gedeckt wären. Weiterhin bestehen Pläne unsere Ausstellung, dann eventuell als ständige Ausstellung zu zeigen. Aufgrund der Ausstellung in Geisingen, sprach uns auch der Orstvorsteher von Kirchenhausen an, mit der Bitte ein dort noch vorhandenes Gebäudeensemble zu begutachten und auf Schutzwürdigkeit zu prüfen. Parallel zur Ausstellung liefen im Rahmen des Stadtfestes auch noch unsere Aktionen an der Stadtmauer, eine Art Performance, für die wir mehrere Geisinger Gruppen zur Mitarbeit gewinnen konnten, die mit Tanz, Akrobatik, Musik und Feuerschlucken an verschiedenen Stationen der Geisinger Stadtmauer einen Umzug gestalteten. Ziel der Aktion war, den Zuschauern die historische Stadtmauerlinie ins Bewußtsein zu bringen. Auch bei den Aktionen konnten wir an zwei Abenden schätzungsweise 700 Zuschauer dazu mobilisieren bei unserem rund einstündigen Umzug mitzulaufen. 

 

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